Wie du als Boudoir-Fotografin echte Emotionen einfängst
Ein sinnliches Bild, das wirklich berührt, entsteht nicht nur durch den ‚richtigen‘ Umgang mit Technik, also deiner Kamera – es entsteht vielmehr durch die Atmosphäre, die du als Fotografin schaffst.
Als Boudoir Fotografin ist es nämlich deine wundervolle Aufgabe, deinen Kundinnen einen Raum zu bieten, in dem sie sich bedenkenlos öffnen und sich ihren Empfindungen vertrauensvoll hingeben können.
Doch wie gelingt es denn jetzt, gefühlvolle Bilder zu fotografieren, die mehr sind als nur sexy Posen?
#1 Musik
Eine entspannte und vertrauensvolle Atmosphäre ist letztendlich ein Zusammenspiel aus mehreren kleinen Details. Beginnen wir mit der Musik. Es war für mich ein absoluter Gamechanger, als ich begann während des Shootings Musik abzuspielen. Da war plötzlich so viel mehr Gefühl sichtbar.
Also, zum einen kannst du die Musik bereits laufen lassen, wenn deine Kundin ankommt und zum ersten Mal den Shooting-Raum betritt (ich nutze dafür diese Musikbox*). Wenn der Raum leise von emotionaler Musik erfüllt ist, wirkt sich das gleich auch beruhigend auf deine Kundin aus und ihre Nervosität verschwindet direkt am Anfang schon etwas – ohne dass du dafür großartig etwas tun musst 😉
Zum anderen ist Musik während des Fotografierens besonders hilfreich, um die Gedanken leiser werden zu lassen. Somit kann sich deine Kundin viel besser auf den Moment und ihre Empfindungen einlassen. Nutze hier am besten Songs, die gefühlvoll, emotional und auch etwas sexy sind. Je nachdem, welche Emotionen du fotografieren willst, kannst du auch Songs nutzen, die zu Tränen rühren oder die etwas mehr Power haben, sodass deine Kundin z.B. anfängt zu tanzen.
Du willst nicht erst stundenlang nach passenden Liedern suchen? Hier findest du meine Shooting-Playlist
#2 Düfte
Neben der Musik kannst du ätherische Öle nutzen, um eine angenehme Atmosphäre für deine Kundin zu schaffen. Ich zerstäube sie über einen Diffuser*, den ich bereits ein paar Minuten vor Shooting-Beginn laufen lasse. So ist der Raum mit einem angenehmen Duft erfüllt und kann deiner Kundin ebenfalls die Nervosität nehmen. Falls du als Fotografin selbst auch oft etwas nervös bist, hilft es dir natürlich auch zu entspannen.
Achte beim Verwenden ätherischer Öle unbedingt darauf, dass es reine und hochwertige Öle sind, die nicht mit Alkohol oder ähnlichem zugesetzt sind. Gerade, wenn du sie über einen Diffuser zerstäubst, nehmen wir die Öle über unsere empfindlichen Atemwege auf. Da solltest du also auf die Qualität der Öle achten, um die Gesundheit nicht zu gefährden. Für meine Shootings nutze ich die 100% natürlichen Öle von doTERRA.
Welche Düfte eignen sich besonders gut? Der Duft von Lavendel wirkt zum Beispiel beruhigend und hilft Vertrauen zu fassen, wenn man sich angespannt fühlt. Das Zitrusöl Bergamotte trägt dazu bei, das Selbstwertgefühl zu steigern und Zimtöl kann dabei unterstützen den Körper liebevoll anzunehmen. Mein persönliches Lieblingsöl ist Jasmin – das Öl der sexuellen Reinheit und Balance und es trägt unter anderem dazu bei, das Selbstvertrauen zu stärken. Das Öl ist auch Bestandteil der Mischung „Passion“.
Achte bei der Verwendung von ätherischen Ölen unbedingt auch darauf, dass die Düfte dezent und angenehm sind und nicht zu schwer in der Luft liegen. Sie sollen ja unterstützend wirken, ohne den ganzen Raum einzunehmen.
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#3 Kommunikation
Kommen wir zur Kommunikation. Dein Tonfall und deine Worte haben großen Einfluss darauf, wie sich deine Kundin fühlt. Sprich in einer ruhigen, sanften Tonlage und erinnere dich selbst daran, auch mal eine Atempause einzulegen. Das ist nicht nur entspannter für dich als Fotografin, sondern auch für deine Kundin. Denn so hat sie die Möglichkeit alle Infos, die du ihr gerade mitgeteilt hast, zu verstehen und zu verarbeiten.
Als Fotografin verfallen wir manchmal in so einen Erklär-Modus und rattern alles runter und merken gar nicht, dass wir unsere Kundin gerade völlig überfordern. Deshalb: zwischendurch auch mal atmen.
Ich zeige meiner Kundin meistens auch direkt die Bewegung, wenn ich etwas erkläre. Ich kombiniere also die auditive Erklärung mit dem visuellen Zeigen. Vielleicht magst du dich mal selbst beobachten, wie du am besten etwas lernst. Reicht es, wenn es dir jemand erzählt? Mir reicht das meistens nicht – ich brauche oft auch das Visuelle. Das hilft mir enorm dabei, mich anschließend daran zu erinnern. Und wer weiß, wie es deiner Kundin geht… deshalb biete ihr am besten einfach beide Optionen.
Außerdem empfehle ich dir, deiner Kundin während des Shootings Feedback zu geben. Ein ehrliches „Du machst das großartig“ oder ein zustimmendes Lächeln kann Wunder wirken, um Selbstzweifel zu zerstreuen.
In meinem Kurs Boudoir Experience lernst du noch mehr über eine Atmosphäre zum Wohlfühlen
#4 Bewegung statt statisches Posing
Und wo wir schon mal beim Erklären und Vormachen sind: Lade deine Kundin ein, sich vor der Kamera zu bewegen. Das können ganz kleine, sanfte Berührungen sein oder auch größere, vielleicht tanzende Bewegungen.
Meine Erfahrung ist, dass sich die Art der Bewegung oft an die Musik anpasst. Wenn du also sehr dynamische Bilder fotografieren willst, wähle auch einen sehr dynamischen und empowernden Song aus. Möchtest du vielleicht echte Tränen deiner Kundin fotografieren, hilft ein Song, der sie tief im Herzen berührt. Frag sie in diesem Fall einfach, welcher Song für sie eine ganz besondere Bedeutung hat und sie zu Tränen rührt.
Als Fotografin können die Bewegungen deiner Kundin durchaus etwas herausfordernd sein, denn es braucht eine schnellere Reaktion, als wenn sie still steht. Vor allem, was den Fokus angeht. Um in so einer Bewegung schnell die gewünschte Stelle zu fokussieren, nutze ich mein Touch-Display meiner Canon EOS R6. Dort kann ich mit dem Finger ganz easy den Fokuspunkt verschieben und bin so ganz flexibel und schnell an der gewünschten Stelle.
Falls du diesen Luxus der Touch-Fokuspunkt-Verschiebung nicht hast, empfehle ich dir die Fokussierung erstmal anhand von langsamen Bewegungen zu üben. Lade dir dafür zum Beispiel eine Freundin ein und probier das gemeinsam mit ihr aus. Falls dabei tolle Bilder entstehen, kannst du sie auch gleich für dein Portfolio nutzen (natürlich nur mit Einverständnis deiner Freundin). Und wenn es anfangs noch nicht so klappt, wie gewünscht, sei sanft mit dir – mit der Zeit wird es leichter.
#5 Empathie
Last but not least möchte ich hier noch auf die Empathie eingehen. Damit sich deine Kundin bei dir rundum wohlfühlt, ist es wichtig, dass du echtes Interesse an ihr zeigst. Gerade auch, weil sie sich während so eines intimen Shootings dir gegenüber öffnet und sich von einer sehr verletzlichen Seite zeigt. Nimm dir also Zeit, sie kennen zu lernen, bevor ihr mit dem Fotografieren beginnt.
Bei meinen Shootings mache ich es mir zusammen mit meiner Kundin erstmal auf dem Sofa bequem. Wir reden und stoßen gemeinsam auf ihr Boudoir Shooting an. Und keine Sorge – die Themen für so ein Gespräch ergeben sich meistens von ganz allein. Eben dann, wenn du aufmerksam bist und echtes Interesse an dem Menschen vor dir zeigst.
Du kannst dir aber auch vorab überlegen, was du über sie erfahren willst. Frag sie zum Beispiel, welche Vorstellungen, Wünsche oder Unsicherheiten sie hat. Was ihr wichtig ist oder was ihre Intention für ein Shooting ist. Je mehr du verstehst, was sie sich wünscht und wie sie sich fühlt, desto besser kannst du sie während des Shootings unterstützen.
Fazit
Gefühlvolle Boudoir-Fotografie lebt von deiner Fähigkeit, Vertrauen und Nähe aufzubauen. Schaffe durch Musik, Düfte, wertschätzende Worte und vor allem echte Interesse an dem Menschen vor dir, eine Atmosphäre, in der sich deine Kundin sicher und wohl fühlt. Denn all das trägt dazu bei, authentische Emotionen einfangen zu können.
Technik ist wichtig, aber die Verbindung zwischen dir und deiner Kundin ist entscheidend.
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